Es war einmal ein kleiner Quantencomputer namens Quio.
Er konnte sehr schnell rechnen und seine Lieblingszahl
war 2048.
Quio ging in eine ganz normale Computerschule. Die anderen Computer
waren keine Quantencomputer und konnten nur bis 10 zählen: 0, 1, 10.
An, aus.
Diese beiden Zustände kannten sie und mit diesen rechneten sie.
Gerade lernten sie in der Schule bis 128 zu zählen. Quio langweilte das sehr,
denn er konnte viel schneller so weit zählen, weil er mehr Zustände kannte
als nur zwei.
Eines Tages bekamen die anderen Computerkinder mit, dass Quio anders war.
"Boah, das ist so langweilig." brummte Quio als Armin sich anstrengte die Zahl 1011010 in
Dezimalschreibweise an den Tafelcomputer zu malen.
"So sieht das aus!" murmelte Quio genervt und kritzelte die richtige Zahl schnell hin.
"Ey!" schimpfte Armin. "Ich hatte es fast!"
Auch die Lehrerin guckte streng: "Quio, nicht einfach dazwischenfunken. Du musst dich vorher pinmelden."
"'Tschuldigung..." murmelte Quio zerknirscht.
"Es ist nur soooo langweilig hier. Wann rechnen wir mal richtig?"
Die Lehrerin, ein ziemlich schneller Computer - für einen herkömmlichen Computer - runzelte die Bildschirmstirn, aber fuhr mit dem Unterricht fort.
Die anderen Computerkinder aber sahen Quio ab da unfreundlich an. "Du denkst wohl du bist was besseres!" schimpften sie in der Pause.
"Wieviel ist 1010001100001011101 geteilt durch 1100101101101?" versuchten sie ihn herauszufordern.
Aber als Quio die Antwort gleich wusste, wurden sie ärgerlich.
"Kommt, wir spielen was anderes." sagten sie und ließen Quio allein stehen.
Das machte Quio sehr traurig. Er wollte ja nicht allein sein.
Aber er konnte auch nicht mehr diese stinklangweiligen Babyaufgaben rechnen.
Das hatte er jetzt schon so lang gemacht und er hielt es einfach nicht mehr aus.
Also beschloss Quio sich von der Schule abzumelden und arbeiten zu gehen.
Doch das war gar nicht so einfach.
"Das war ja noch nie da!" empörte sich die Schulleitung.
Aber als Quio sein Problem erklärte und wie sehr er sich langweilte, hatten die Erwachsenen ein Einsehen und erlaubten ihm, die Abschlussprüfung vorzeitig zu schreiben.
Leider bestand er nicht. Einige Fächer beherrschte er richtig gut, doch in anderen fehlte ihm noch Wissen.
Als die Lehrerinnen sahen wie weit Quio schon rechnen konnte, überlegten sie sich ein neues System: Quio brauchte nun nur noch die Fächer besuchen, in denen er noch nicht weit genug war.
So konnte Quio die Schule wieder genießen, weil er viel neues lernte und sich in der übrigen Zeit selbst Aufgaben suchen durfte, die ihm Spaß machen.