Ein Hoch auf Entwurfsmuster

Wie ich schon zuvor geschrieben habe beschäftigt mich das Thema von „sauberem Code“ schon eine Weile. In einem Buch las ich letztens, dass sich ordentlicher Code wie eine Geschichte liest. Man kann ihr folgen von Anfang bis Ende und hat das Gefühl in jeder Zeile etwas neues zu erfahren ohne, dass sich etwas unangenehm wiederholt.

So fühle ich mich manchmal als Geschichtenerzählerin. Und ich möchte schöne Geschichten schreiben. Geschichten, die verständlich und leicht zu lesen sind. Keine endlosen Texte die vor lauter Fachwörtern nur so strotzen. Selbstverständlich ist Programmcode kein natürlicher Text und ist allein deshalb nicht von jedem lesbar. Aber wenn man ein gewisses Grundwissen des Lesers voraussetzt, dann kann man es doch wie eine eigene Sprache betrachten – es heißt ja auch nicht umsonst Programmiersprache.

Wie bei einem Romanautor auch, gibt es für Programmierer bestimmte Stilmittel, die uns helfen unsere Geschichte zu erzählen: Design Patterns (Entwurfsmuster). Während meines Studiums habe ich zwar davon gehört und gelesen, aber so richtig habe ich damals nicht begriffen wie wertvoll sie wirklich sind.

“Entwurfsmuster (englisch design patterns) sind bewährte Lösungsschablonen für wiederkehrende Entwurfsprobleme sowohl in der Architektur als auch in der Softwarearchitektur und -entwicklung. Sie stellen damit eine wiederverwendbare Vorlage zur Problemlösung dar, die in einem bestimmten Zusammenhang einsetzbar ist. […]“

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Entwurfsmuster

Die Idee ist eigentlich ganz simpel: Viele Probleme, die uns im Programmieralltag begegnen sind nicht neu. Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die schon vorher mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen hatten. Was liegt also näher als bestimmte Problemstellungen und bewährte Lösungen dafür aufzuzeigen? Genau das hat die Gang of Four getan und ein Standardwerk für Entwurfsmuster geschaffen: “Entwurfsmuster. Elemente wiederverwendbarer objektorientierter Software“.

Wenn einem erst einmal bewusst ist, dass es Entwurfsmuster gibt, fällt es umso leichter über Probleme und deren Lösung zu sprechen. Allein die Tatsache, dass es für bestimmte Probleme und deren Lösung einen Namen gibt, erleichtert die Kommunikation unter Entwicklern ungemein.

Also für alle Neulinge, Informatik-Azubis oder -Studenten: Guckt euch Entwurfsmuster an und lernt sie zu verstehen. Ihr braucht sie vielleicht im Moment noch nicht, aber irgendwann wird dieses Wissen in eurem Hinterkopf „Hier!“ schreien, wenn ihr ein Problem seht für dass es solche Lösungen gibt. 😀

social