Googlen für Dummies

Wozu überhaupt eine Suchmaschinenanleitung?

Oft ist es nicht so einfach, in den Weiten des Internets das Gesuchte zu finden. Manchen Menschen fällt es noch immer schwer mit Suchmaschinen umzugehen. Nicht auf technischer Ebene, aber es dauert eingach lang, bis sie die Informationen finden, die sie wirklich suchen. Genau für diese möchte ich hier ein paar Tipps und Einblicke geben, wie die Suche im Netz schneller zum Erfolg führen kann.

Noch eine Notiz am Rande: Der Begriff "googlen" hat sich ja inzwischen mehr oder weniger als eigenes Wort etabliert. Ich meine damit das Suchen im Internet mit einer beliebigen Suchmaschine. Beliebig? Nicht ganz. Dieser Blogeintrag bezieht sich nur auf stichwortbasierte Suchmaschinen, zu denen auch der Riese Google gehört. Es gibt aber auch noch andere, wie z.B. ask.com, yahoo, etc.

Wo liegt überhaupt das Problem?

"Suchen ist doch einfach. Begriff eingeben und Ergebnisse durchsuchen bis man fündig wird." könnte man meinen. Aber genau im zweiten Satz liegt der Hund begraben: Das Durchsuchen der Ergebnisse kann langwierig und nervig sein. Aber warum?

Eine Möglichkeit: Es gibt einfach keine Informationen zum gesuchten Thema im Internet. Das ist eher selten der Fall. Denn da das Internet die ganze Welt(!!) verbindet, gibt es meist irgendwo irgendjemanden der sich schonmal mit einer Sache auseinander gesetzt hat. Es ist möglich, dass das vielleicht nicht in unserer Muttersprache niedergeschrieben ist, aber bei den meisten Themen gibt es auch auf deutsch ausreichend Material im Netz.

Die zweite Möglichkeit scheint auf den ersten Blick vielleicht nicht logisch: Die Suchbegriffe waren nicht die Richtigen. "Woher soll ich wissen, was ich suche. Ich hab es ja noch nicht gefunden." Das stimmt natürlich in gewisser Hinsicht. Aber fast immer, wissen wir mehr als wir der Suchmaschine sagen.

Maschinen sind dumm. Punkt.

Es ist ganz wichtig sich erst mal zu verdeutlichen, dass Maschinen dumm sind. Schreibt es auf: Maschinen sind dumm! Wirklich. Im Vergleich zum menschlichen Gehirn sieht jeder Quadcore Prozessor alt aus. Wenn wir über Dinge nachdenken, speichern wir unterbewusst viele Verbindungen zu anderen Sachen ab. Wenn man an Äpfel denkt, dann verbindet unser Gehirn damit den Geschmack, Geruch, Form, Farbe, etc. damit. Wenn man in eine Maschine den Begriff "Apfel" eingibt, passiert erst einmal gar nichts. Für die Maschine ist das nämlich nur eine Aneinanderreihung von Zeichen, bzw. Zahlen und wenn man es ganz genau nimmt: Nullen und Einsen. Trotzdem sind Maschinen eine große Bereicherung für uns Menschen und wir nutzen sie inzwischen in fast allen Lebensbereichen.

Wie findet also eine Maschine die Sachen heraus, die wir suchen? Die meisten verwenden Stichwörter. Die Maschinen "lesen" jeden Tag viele Millionen Seiten im Internet, speichern diese und lesen dabei alle Wörter heraus, die in den Texten vorkommen. Zusätzlich werden noch weitere Informationen gespeichert, wie z.B. die Nachbarn der Wörter. Diese wahnsinnig große Datenmenge wird dann befragt, wenn jemand etwas sucht.

Ein bischen Theorie (das Zipf'sche Gesetz)

Zipf'sches Gesetz für Worthäufigkeiten - Erläuterung im weiteren Text

Auf der anderen Seite (rechts im Bild, gelb) gibt es die Fachbegriffe, deren Häufigkeit in den Texten wesentlich geringer ist. Dafür beschreiben sie oft den Inhalt eines Textes viel genauer, weil sie sinntragend sind. Diese Wörter eigenen sich meist wunderbar als Suchbegriffe, denn sie sind nicht so häufig und grenzen den Suchraum deshalb sehr ein.

Alle anderen Wörter sind die breite Masse und werden recht oft verwendet, eignen sich aber unter Umständen auch als Suchbegriffe, wenn sie noch genauer eingegrenzt werden.

Wer sich die ganze Theorie genauer antun möchte, kann sich auf folgenden Seiten zum Thema TextMining informieren. Alle anderen können getrost zum nächsten Abschnitt hüpfen. ;)

Was hab ich nun vom Zipf'schen Gesetz?

Es lässt sich ganz einfach erklären: Stoppwörter wie "und" werden von Suchmaschinen gar nicht erst für die Suche verwendet, weil sie praktisch in jedem Text vorkommen. Was bei der Suche nützt sind nur die Wörter in der breiten Masse und idealer Weise die Fachbegriffe.

Das kann man selbst testen: Gibt man in einer Suchmaschine ein allgemeines Wort wie " Musik " (gehört zur breiten Masse der Wörter, im Bild in der Mitte) ein, dann findet man 207 Millionen Einträge! Ein bischen zu viel um alles selbst zu durchsuchen. Für " Rockmusik " bekommt man "nur" noch 1,6 Millionen Treffer und mit "Gitarren-Rock " kann man es auf eine knappe halbe Million Treffer eingrenzen. Die Spezialisierung des Begriffs "Musik" hilft also schon bei der Eingrenzung.

Zu zweit ist schöner als allein: Suchbegriffe kombinieren

Eine weitere Möglichkeit ist es, mehrere Suchwörter anzugeben. Im Idealfall sollten die Wörter sich gut ergänzen und den Text den man sucht genauer eingrenzen. Sucht man wie oben beschrieben nach Rockmusik mit Gitarren, dann will man vielleicht eigentlich Konzertkarten für ein Rockkonzert bestellen. Erweiterte Suchbegriffe: " Rockmusik Gitarren Konzert" und vielleicht die Stadt in der man wohnt.

Fazit

Auch wenn man zu Beginn der Suche noch nicht genau weiß, was man möchte, so findet man es doch meist nach ein paar missglückten Suchanfragen heraus, weil man sich genauer über das klar wird, was man finden möchte. Ein wenig Geduld zum Stöbern sollte man haben, denn wie so oft im Leben heißt es auch beim richtigen Suchen: Üben, üben üben! Das ist das einzige was hilft. Irgendwann bekommt man ein Gespür dafür, wie man sinnvolle Suchbegriffe findet.

Checkliste:

Ich hoffe ich konnte zumindest ein paar Leuten ein wenig helfen. Man lernt eben doch auch sinnvolle Dinge an der Universität. ;) #

Autorin: Friederike

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